Den Standard gibt es auf vielen Seiten im www nachzulesen, ebenfalls kann man den Standard in sehr vielen guten Büchern über den Australian Shepherd nachlesen, wie z.b. das Buch über den Australian Shepherd von Ilse Pelz, oder den Praxisratgeber von Charlotte Schwartz oder der Australian Shepherd von Angela Seidel, ein sehr gutes englisch sprachiges Buch ist all about aussies von Jeanne Joy Hartnagl-Taylor. Mehr zu Büchern auf unserer Seite Wissenswertes. Daher denke ich, dass ich den Standard hier nicht mehr wiedergeben muss. Aber den Standard aus unserer Sicht würden wir hier gerne aufzählen:
Fangen wir bei den Äußerlichkeiten an. Das Fell sollte für uns mittellang sein, moderate Unterwolle nicht zu viel, am liebsten ist uns eine Mischung aus Show– und Arbeitslinie, die so oft genannte Vielseitigkeitslinie. Bezüglich der Statur haben wir gerne eine mittlere Knochenstärke, beim Rüden darf es auch ein bisschen mehr sein und er sollte nicht zu lang sein. Der Standard gibt bei der Größe Hündinnen bis 53,3 und bei Rüden bis 58,4 cm an, wir mögen es am liebsten wenn sie nicht zu klein sind, brauchen aber auch nicht an die obere Grenze stoßen. Für uns ist es wichtig, das der Aussie flink und wendig ist, d.h. er muss schnelle Drehungen und Wendungen machen können und dies erreiche ich nicht, wenn der Aussie zu groß, breit und kräftig ist.
Der Kopf, verschiedener können die Geschmäcker gar nicht sein, die einen wollen wie bei der Größe, die kräftigen Köpfe, die anderen die zierlichen, wir mögen es wenn man einen klaren Stop sieht, der Kopf nicht zu breit ist, die Nase darf nicht zu lang sein. Bei der Ohrstellung finden wir die im Dreieck nach vorne getragenen Ohren am schönsten, aber auch seitlich gekippt ist in Ordnung, was wir persönlich nicht mögen sind Stehohren.
Die Rute beim Aussie ist genauso vielfältig wie seine Farben. Von einer Stummelrute angefangen über 1/3 bis 1/2 über 3/4 bis ganz lang ist alles vertreten. Uns persönlich sind die langen Ruten am liebsten, wobei auch 1/2 Rute oder gar keine sehr schön anzuschauen ist.
Die Farben des Aussie, sehr vielseitig es gibt so gut wie keinen, der dem anderen bis aufs letzte Haar gleicht, und die Farbe sehen wir auch zuletzt, es muss alles andere passen, wobei wir natürlich jedem seine Vorliebe eingestehen, unser erster Aussie musste unbedingt schwarz sein, alles andere war uns egal. Heute sehen wir alles mit anderen Augen! Und vor allem wenn es zur Farbe geht, dann ist uns eine für uns gelungene Zeichnung wichtiger wie die Farbe, klar abgegrenzt sollten die Farben sein. Das die Winkelungen der Hinterläufe korrekt sein soll, die Stellung der Schulter/Oberarme etc. sind Dinge die für die Zucht sehr wichtig sind, jedoch auch teilweise für den ambitionierten Hundesportler nicht ganz unwichtig sind.
Der Charakter, für uns ist es wichtig das der Hund viel „will to please“ mitbringt, d.h. viel Arbeitseifer, er muss aufgeschlossen sein, lernfreudig, sollte auch wie im Standard geschrieben steht, eine Portion händelbaren Schutztrieb aufweisen, die Distanz Fremden gegenüber sollte auch nicht ganz verloren gehen. Gleichzeitig muss der Aussie zu Hause ruhig sein und wenn es ans arbeiten geht, sofort bereit stehen. Wichtig ist auch, ob der Hund noch Hütetrieb hat, daher haben wir auch geschaut, ob unsere Hunde noch den Trieb und den Urinstinkt haben. Gut sozialisiert sollte der Hund sein, wobei dies sowohl beim Züchter liegt als auch bei seinen zukünftigen Besitzern.
Zum Schluss noch ein sehr heikles Thema Erbkrankheiten, hier steht für uns an erster Stelle die Bekämpfung von Epilepsie und HD/ED, ein sehr heikles Thema, da man bei Epi nicht genau sagen kann, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Epilepsie handelt, d.h. eine vererbte oder eine erworbene Form der Epi. Was kann man als Züchter tun? Derzeit nicht viel, die Wissenschaft arbeitet an einem Test, man kann Linien und Pedigrees prüfen und anhand dieser Risiken eindämmen. Man hat Linien mit mehr und Linien mit weniger Risiken und es gibt keine Linie, die frei vom Epi Risiko ist. Leider ist es in letzter Zeit recht häufig vorgekommen, das Hunde Epi produziert haben, die man als halbwegs sauber deklariert hat, das ist das heimtückische an dieser Krankheit. Die Uni München hat ein Studie zu diesem Thema raus gegeben, leider tappt man immer noch im dunklen um die Bausteine der vererbbaren Epi zu finden, es wurden 50 Hunde in diese Studie aufgenommen und wirklich neue Erkenntnisse hat es leider nicht gegeben. Man geht derzeit davon aus, das es kein rezessives Gen ist, sondern das mehrere Gene zum Baustein Epilepsie dazu gehören und wahrscheinlich sogar äußere Faktoren eine Rolle spielen. Durch einen sehr netten Mail Kontakt mit der leitendenden Professorin der Neurologischen Abteilung der Uni München haben wir sehr viel gelernt. Jeder muss für sich entscheiden, welches Risiko er eingeht, es gibt Verpaarungen, wo man als Züchter denkt, wenn es hier nicht knallt, dann weiß ich es nicht, und es passiert nichts, dann sieht man eine Verpaarung, wouw super geringes Epi Risiko und es gibt einen Epi Fall, also zur Zeit sehen wir das Thema Epi als reines Glücksspiel an. Ebenso problematisch sind Augenkrankheiten. Um hier die wichtigsten zu nennen, Katarakt, CEA (Collie Eye Anomalie), PRA (Progressive Retina Atrophie) und Iris Kolobom. Für CEA und Katarakt gibt es für die vererbbare Form einen Test, wobei beim Katarakt auch nicht alle Formen des vererbbaren Kataraktes erforscht sind. Der Test, der derzeit auf dem Markt ist, testet eine Form des vererbbaren Kataraktes, dieses ist jedoch die am häufigsten beim Aussie vorkommende Form des erbbaren Kataraktes. Ein weiteres Problem ist die HD (Hüftgelenkdysplasie), kommt leider auch immer wieder vor, auch hier gibt es die vererbbare und die nicht vererbbare Form, die Wissenschaftler sind sich einig das hier auch die Ernährung und die Aufzucht der Welpen/Junghunde eine große Rolle spielt. Der MDR 1 Defekt darf natürlich in keiner Liste über Aussie Krankheiten fehlen. Dies ist ein Defekt eines Genes, welches Medikamente abbaut und Narkosen nicht durch die Blut—Hirnschranke lässt. Es gibt natürlich noch viel mehr an „aussietypischen“ Krankheiten, aber die alle aufzuzählen und zu erörtern würde die Seite sprengen, unter unseren Links gibt es einige Seiten auf denen man sich detailliert über die Erbkrankheiten informieren kann.
Fazit oder unser Zuchtziel besteht aus mehreren Dingen, wie bei vielen anderen Züchtern steht natürlich auch bei uns an erster Stelle die Gesundheit, danach kommt ein einwandfreier Charakter und die Arbeitseigenschaften und danach das Aussehen der Hunde. Wir möchten gesunde Sporthunde züchten, die jedoch auch im Showring keine schlechte Figur abgeben, vom Aussehen und Charakter halt ein typischer Aussie wie in meinem Standard beschrieben, der Ursprung des Aussie. Wir kennen die Risiken unserer Hunde, den jeder Hund hat seine Risiken in seinem Pedigree und werden versuchen möglichst viel auszugleichen und haben selber im Vorfeld alles gemacht, was man tun kann um einiges auszuschließen.
Dies ist auch ein großes Problem der „Aussiezucht“ , es gibt sehr sehr viele, nennen wir sie „Vermehrer“ die weder Ahnung von Pedigrees haben, noch sich mit Erbkrankheiten auseinandergesetzt haben und auch keine Gesundheitsauswertungen gemacht haben. Hier werden die Welpen für „kleines Geld“ verkauft und man kann viel Pech haben und einen kranken Hund erwischen, d.h. nicht, dass jeder Hund der von einem Züchter kommt auch gesund ist und jeder der von einem „Vermehrer“ kommt, krank ist, nein das kann zum Glück niemand vorhersagen, aber ich als verantwortungsbewusster Züchter habe alles getan um Krankheiten vorzubeugen.
Noch einige unserer Gedanken zur Zucht, warum überhaupt, warum hier, gibt es nicht genug Züchter und Hunde in Tierheimen etc. Dies sind Fragen, die wir uns immer wieder gestellt haben. Zucht heißt auch die Rasse verbessern, über Generationen denken, egal welche Zuchtziele man auch immer haben mag. So und hier kommen wir zum Punkt, wir denken gerade Ashley ist eine Verbesserung, sie kommt dem Traum vom Aussie sehr nahe. Und auch durch unsere Trainertätigkeit im Hundesport werden wir die Zucht nicht ansehen, als „wir machen mal eben schnell einen Wurf“, es wird hier alles getan um bestens sozialisierte, gesunde Welpen abzugeben. Es gibt viele Aussiezüchter, auch einige sehr gute und gute Züchter, es gibt aber auch viele bei denen wir nie einen Hund kaufen würde. Wir können nur empfehlen sich einige Züchter anzuschauen, denn auch die Sympathie zum Züchter muss da sein und er sollte jederzeit für seine gezüchteten Hunde da sein, man möchte schließlich immer um Rat fragen können und seine Sorgen und Nöte loswerden oder auch die schönen Dinge, was der Hund gelernt hat oder wenn er eine Prüfung bestanden hat, mitteilen. Ein guter Züchter ist immer für seine Welpenkäufer da, ein Hundeleben lang und nimmt auch in Notfällen seine Hunde zurück oder hilft bei der Vermittlung und steht immer mit Rat und Tat in allen Fragen den Welpenkäufern zur Seite.